 |
www.der-Sauerteig.de Der Sauerteig - das unbekannte Wesen
Die Leser unseres Forums stammen aus allen Ländern und gesellschaftlichen
Hintergründen. Sie haben verschiedene Weltanschauungen und Religionen. Es ist
selbstverständlich für uns, dass dieses Forum völkerverbindend und mitmenschlich ist.
Radikale und menschenverachtende Ansichten werden wir deshalb nicht dulden.
|
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen |
Autor |
Nachricht |
emax Sauerteigbäcker

Anmeldungsdatum: 18.07.2009 Beiträge: 91
|
Verfasst am: 07.09.2019, 12:34 Titel: Gare, Gehen, Teigruhe |
|
|
Die Fragen werden nicht alle.
Ich habe zwar schon ein paar Brote gebacken, möchte meine Ergebnisse aber verbessern (logisch). Dabei wurde mir klar, dass ich eigentlich gar nicht genau über die Unterschide der im Thema genannten Phasen Bescheid weiß (sofern es die denn gibt).
Aktuell führe ich meine Suaerteig in drei Stufen zum Vollsauer. Das klappt hinsichtlich Zeitrahmen und Temperaturen gut, dazu habe ich zur Zeit keine Fragen.
Wenn der Vollsauer (RoggenVK) fertig ist, mache ich daraus den Teig mit RoggenVK und 20% DinkelVK auf die gesamte Mehlmenge gerechnet. Den Teig forme ich zu Teiglingen und verfrachte diese in Gärkörbchen. Das Ganze lasse ich dann etwa drei Stunden gehen. Danach kommen die Teiglinge in den Ofen.
Was mir unklar ist:
- Sollte der Teig vor dem Formen der Teiglinge bereits eine Ruhezeit haben (wie gesagt RoggenVK) ?
- Entsprechen die genannten drei Stunden nun der "Teigruhe", der "Gare", dem "Gehen" oder ist das alles dasselbe?
- Wenn es nicht dasselbe ist: Wann, wie und in welcher Reihenfolge sollte das dann ablaufen?
Die Fragen mögen Verwunderung auslösen, aber dehalb stelle ich sie ja in "Anfängerfragen".
Ich bitte also um Nachsicht, ich komme mit diesen Details echt durcheinander.
VG
Edgar _________________ Alle sagten "das geht nicht!"
Aber dann kam einer, der wusste das nicht. Und hats einfach gemacht. |
|
Nach oben |
|
 |
Google
|
Verfasst am: Titel: Anzeige |
|
|
|
|
Nach oben |
|
 |
Marla21 Moderator


Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 15377 Wohnort: Hessen
|
Verfasst am: 07.09.2019, 13:31 Titel: |
|
|
Hallo Edgar,
in der Anleitung hat Pöt das eigentlich ganz gut erläutert.
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?t=100
Zitat: | 1. Sollte der Teig vor dem Formen der Teiglinge bereits eine Ruhezeit haben (wie gesagt RoggenVK) ? |
Ja auf jeden Fall sollte der Teig nach dem Kneten noch ruhen, damit das Vollkornmehl ausreichend verquellen kann.
Während der Teigruhe soll sich der Teig noch weiter entwickeln, es findet ein gewisser enzymatischer Abbau von Mehlsubstanzen (Stärkeabbau, Zuckerbildung) statt. Die Hefe bzw. der Sauerteig entwickelt die für die zweite Ruhezeit (Stückgare) und für den Backprozeß erforderliche Triebleistung.
Dauer der Teigruhe hängt weitgehend von Mehlmischungen, Brottyp und Führungsweise ab.
Wenn keine zusätzliches Quellstück bei Verwendung von Vollkornmehl hergestellt wurde, sollte die Teigruhe mind. 40 Min. betragen, damit das Mehl gut verquellen kann.
Zitat: | 2. Entsprechen die genannten drei Stunden nun der "Teigruhe", der "Gare", dem "Gehen" oder ist das alles dasselbe? |
Teigruhe erfolgt nach dem Kneten, vor dem Formen, vor der Gare/Stückgare.
Gare/STückgare bezeichnet die Zeit nach dem Formen, vor dem Backen.
Siehe auch weitere Infos hier:
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?p=87031#87031
Zitat: | 3. Wenn es nicht dasselbe ist: Wann, wie und in welcher Reihenfolge sollte das dann ablaufen? |
Kneten - Teigruhe/Stockgare des ganzen Teiges - Teig ggf. Teilen u. formen - Stückgare - Backen _________________ Liebe Backgrüße
Marla
Wenn wir an unsere Kraft glauben, werden wir jeden Tag stärker. |
|
Nach oben |
|
 |
emax Sauerteigbäcker

Anmeldungsdatum: 18.07.2009 Beiträge: 91
|
Verfasst am: 07.09.2019, 18:21 Titel: |
|
|
Danke Dir!
Egal wie ich suche, Du kommst immer mit einem Link um die Ecke, der mir bis dahin durch die Lappen gegangen ist.
Unglaublich.  _________________ Alle sagten "das geht nicht!"
Aber dann kam einer, der wusste das nicht. Und hats einfach gemacht. |
|
Nach oben |
|
 |
Jürgen33 Sauerteigfachmann

Anmeldungsdatum: 15.01.2018 Beiträge: 206 Wohnort: Im Sauerland zu Hause
|
Verfasst am: 03.07.2021, 12:45 Titel: |
|
|
Hallo.
Vielleicht schaut ja noch mal jemand von euch hier rein. Thema Stockgare und sogenannte Löffelteige, wie ich sie habe. Da ist nix mit Handknetung, sondern nur ein verrühren mit der Maschine. Zu dem Thema hält das Internet viele Überraschungen bereit. "Lutz" schreibt in seinem Blog, ich hätte ich einen Löffelteig und der benötige so gut wie keine Stockgare, damit sich kaum Gas im Teig bilden kann. Die eigentliche Vermehrung fände während er Stückgare statt.
Irgendwann habe ich irgendwo das Gegenteil gelesen, dass es mindestens 45 Minuten sein sollen. Was ist eurer Meinung nach richtig? Des weiteren ist immer von nachkneten, falten und dehnen die Rede. Bei einem von Hand nicht formbaren Teig ist das natürlich nicht möglich, das nochmalige rühren in der Maschine schon. Ist das bei meinem TA187 Löffelteig nötig oder nicht? _________________ Gruß, Jürgen |
|
Nach oben |
|
 |
Marla21 Moderator


Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 15377 Wohnort: Hessen
|
Verfasst am: 03.07.2021, 13:28 Titel: |
|
|
Während der Stockgare/Teigruhe soll sich der Teig noch weiter entwickeln, es findet ein gewisser enzymatischer Abbau von Mehlsubstanzen (Stärkeabbau, Zuckerbildung) statt. Die Hefe bzw. der Sauerteig entwickelt die für die zweite Ruhezeit (Stückgare) und für den Backprozeß erforderliche Triebleistung.
Die Teigruhe hängt weitgehend von Mehlmischungen und Führungsweise ab.
Wenn bei Roggenvollkorn- u. Schrotteigen schon ein großer Teig des Mehls vorverquollen wurde, dann kann die Stockgare entsprechend kürzer ausfallen.
Wurde nur wenig Mehl vorverquellen, dann sollte die Stockgare entsprechend länger sein, damit das Mehl gut verquellen kann, bevor es in die Form kommt.
Auch Löffelteige sollten nach dem Vermischen ca. 30 Min. ruhen, bevor man sie in die Form füllt. _________________ Liebe Backgrüße
Marla
Wenn wir an unsere Kraft glauben, werden wir jeden Tag stärker. |
|
Nach oben |
|
 |
Jürgen33 Sauerteigfachmann

Anmeldungsdatum: 15.01.2018 Beiträge: 206 Wohnort: Im Sauerland zu Hause
|
Verfasst am: 03.07.2021, 21:38 Titel: |
|
|
Ja danke, dann werde ich die Stockgare von 45 auf höchstens 30 Minuten reduzieren, wenn nicht sogar noch ein bisschen weniger. Du hast mir mal ein Rezept für meine größte Form umgebaut. Danach habe ich alles prozentual auf eine mittlere Form herunter gerechnet. Dabei kam folgendes heraus:
Hier nur die Teigmengen ohne ST und QS
2 bis 3 Stunden Vorverquellung:
202 g Dinkel
116 g Roggen
318 ml Wasser
Nicht vorverquellter Restroggen: 178 g _________________ Gruß, Jürgen |
|
Nach oben |
|
 |
Marla21 Moderator


Anmeldungsdatum: 09.08.2005 Beiträge: 15377 Wohnort: Hessen
|
Verfasst am: 03.07.2021, 23:15 Titel: |
|
|
Zitat: | Nicht vorverquellter Restroggen: 178 g |
Wenn das Roggenvollkornmehl od. -schrot ist, dann solltest du den Teig mind. 45 Min. ruhen lassen, besser 60-90 Min., damit die Randschichten das Wasser aufnehmen können.
Siehe auch umgebautes Rezept:
http://www.der-sauerteig.com/phpBB2/viewtopic.php?p=147645#147645 _________________ Liebe Backgrüße
Marla
Wenn wir an unsere Kraft glauben, werden wir jeden Tag stärker. |
|
Nach oben |
|
 |
kupferstädterin Moderator


Anmeldungsdatum: 01.01.2012 Beiträge: 3433 Wohnort: Stolberg Rhld
|
Verfasst am: 19.09.2021, 15:21 Titel: |
|
|
Hallo Jürgen,
bei weichen Vollkornteigen mit hoher TA eignet sich sehr gut die sogenannte Quellknetung.
Dh nach der Teigruhe lässt du deine Maschine ein weiteres Mal eben so lang kneten/rühren wie beim ersten Mal. So werden die festen Bestandteile des Kornes weiter aufgebrochen.
Danach kannst du den Teig dann in die Form löffeln und glattstreichen und anschließend zur Gare stellen.
Liebe Grüße Uta 🌹 _________________ Selbstgebackenes Brot ist Gold wert |
|
Nach oben |
|
 |
Jürgen33 Sauerteigfachmann

Anmeldungsdatum: 15.01.2018 Beiträge: 206 Wohnort: Im Sauerland zu Hause
|
Verfasst am: 22.01.2023, 15:56 Titel: |
|
|
kupferstädterin hat Folgendes geschrieben: | Hallo Jürgen,
bei weichen Vollkornteigen mit hoher TA eignet sich sehr gut die sogenannte Quellknetung.
Dh nach der Teigruhe lässt du deine Maschine ein weiteres Mal eben so lang kneten/rühren wie beim ersten Mal. So werden die festen Bestandteile des Kornes weiter aufgebrochen.
Danach kannst du den Teig dann in die Form löffeln und glattstreichen und anschließend zur Gare stellen.
Liebe Grüße Uta 🌹 |
Hallo Uta, und/oder wer dies hier nach der langen Zeit noch liest und beantworten möchte.
Und wieder sind viele Monate vergangen. Wie konnte mir dein Post nur durch die Lappen gehen. Hier, ich weiß es, die mail Benachrichtigung ging natürlich an den TE. Guter Tipp, und da sonst auch kein/e andere/r interveniert hat , werde ich deine Methode mal umsetzen.
Doch was ich gerne noch wissen möchte, auch da gibt es Blog, Internet und Forenweit bereits etliche Kommentare, aber es gibt ja auch unterschiedliche Maschinen und Teige. Meine MUM 6 z.B. ist ein Horizontaldreher mit einer relativ hohen Geschwindigkeit in der ersten Stufe und es handelt sich um einen TA 187 Roggen/Dinkel Löffelteig mit einem Saaten-Quellstück.
Wie viel Minuten sollte ich denn wohl den 3-Arm-Rührer rotieren lassen? Zur Zeit liege ich bei 6 Minuten. Zu viel, zu wenig, keine Ahnung, einfach nur so geraten. _________________ Gruß, Jürgen |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
|
|